Sie befinden sich hier auf dem Gödaer Friedhof dem Ende des Pětr-Młónk-Gedenkwegs.
Am 9. Februar 1887 wurde Pětr Młónk auf dem Gödaer Friedhof unter großer Anteilnahme des sorbischen Volkes direkt neben seiner Ehefrau begraben. Das Grab liegt auf dem Südteil des Friedhofes, von der Kirche kommend am Hauptweg etwa nach halber Strecke links direkt am Weg.
Trudla Malinkowa schreibt in ihrem Buch “Sorbische Denkmale”, dass die letzte Ruhestätte von Pětr Młónk und seiner Ehefrau zunächst ohne Grabstein geblieben und nach damals üblicher Weise mit einem Holzkreuz versehen war. Mit der Zeit verfiel der niedrige Grabhügel und das Grab wäre nach Ablauf der Liegefrist eingeebnet worden.
Der sorbische Schriftsteller Ota Wičas (Otto Lehmann), der Ende 1890er Jahre mehrmals als Theologiestudent am Sorbischen Predigerseminar in Göda teilgenommen hatte, beschreibt den damaligen Zustand des Grabes 1934 in der “Hodźijske idyle”(Gödaer Idylle) so:
Ota Wičas
We Hodźiju tam
na kěrchowju, hdźež
po swjatej roli row so k rowej tuli,
hlaj, niska hórka, přepadnjena hižo,
žadneho kamjenja, kiž ze złotym
by pismom nimo ducym zdobnje prajił,
zo tudy wotpočuje Pětr Młónk
při boku swojej mandźelskej Hany
Otto Lehmann
In Göda dort auf
dem Friedhof, wo auf heiligen Acker
sich Grab an Grab schmiegt, schau, ein niedriger Hügel, zusammengefallen schon,
kein Stein, der mit Goldschrift würde den Vorbeigehenden sagen,
dass hier Pětr Młónk ruht
an der Seite seiner Ehefrau Hanna.
Vermutlich unter dem Einfluß und mit finanzieller Unterstützung von Pfarrer Křižan ließ Młónks Sohn Carl August um 1910 einen Grabstein mit folgender sorbischer Inschrift errichten:
Tudy wotpučuje w tym Knjezu Hana Młónkowa,
Pětra Młónka z Dźwoćic mandźelska,
narodźi so 31. měrca 1800, wumrě 9. Junija 1869,
a jeje mandźelski Pětr Młónk z Dźiwoćic,
narodźi so 20. měrca 1805 a wumrě 6. Febr. 1887.
Hier ruht im Herrn Anna Müller,
Peter Müllers aus Siebitz Ehefrau,
geb. 31. März 1800, gestorben 9. Juni 1869,
und ihr Ehemann Peter Müller aus Siebitz,
geboren 20. März 1805 und gestorben 6. Febr. 1887.
Unter der Inschrift waren Kreuz und Palmenzweig dargestellt.
Nach dem Tod von Sohn Carl August in Jahr 1912 gab es in Siebitz keine Nachkommen von Pětr Młónk. Die Gödaer Pfarrer Křižan und später Voigt sorgten sich hinfort um den Erhalt der Grabstätte. Pfarrer Wehser als Mitglied der NSDAP und Deutscher Christ legte keinen Wert auf den Erhalt der sorbischen Gedenkstätte. Anfang der 1940er Jahre wurde der sorbische Grabstein entfernt und die Grabstelle neu vergeben.
In den 1970er Jahren bemühte sich Pfarrer Karl Pietsch, Pětr Młónk wieder in das Bewußtsein der Kirchgemeinde zurückzuholen. Es gelang ihm, die Lage von Młónks Grabstelle zu ermitteln. Nach dem Entwurf des Bautzener Malers Alfred Herzog ließ er den jetzigen Gedenkstein fertigen. Die neu eingerichtete Grabstätte wurde 1977 anläßlich Młónks 90. Todestages der Öffentlichkeit übergeben.
Zu verschiedenen Anlässen finden am Grab Gedenkfeiern zur Ehrung von Pětr Młónk statt, zuletzt am 19. März 2025 zum 220. Geburtstag.








Wegbeschreibung
Hier endet der Petr Młónk Gedenkweg. Göda hat in der Vergangenheit zahlreiche Persönlichkeiten hervorgebracht, deren Grabstellen bzw. Denkmale dankenswerterweise erhalten blieben und durch die Kirchgemeinde gepflegt werden. So zum Beispiel den „Wendenpapst“ Pfarrer Jaromir Imiš, Pfarrer Jan Pawoł Křižan, Pfarrer Gerhard Voigt, Wenzelslaus Warichius und den Anfang des 20. Jahrhunderts hier lebenden bekannten Naturforscher Gustav Feurich . Schauen sie sich auf dem Friedhof um.
Wir hoffen, dass es auch für Sie eine interessante Wanderung war und wünschen Ihnen einen schönen Nachhauseweg, weiterhin alles Gute und ein frohes Wiedersehen. Göda ist eine Reise wert!
