Pětr Młónk
hłós: Hdyž Bóh tu chěžu njetwari
(skrótšene)
Nětk mamy, lubowani, zas
tón nalětni tak rjany čas,
hdźež cyłe Bože stworjenje
so zaso wonowiło je.
Te ptački rjenje spěwaju
a chwal Božu dobrotu,
kiž w’ wulkej zymje zańdźenej
je wšitke hnadnje zdźeržał sej.
Po dołhej zymje žałostnej,
kaž wjele lět tu była njej’,
bě, móhłrjec, cyłe nalěće
tež zwjetša zymne – młowojte.
Duž nětk će Božo chwalimy,
zo ty tak dobroćiwy sy,
zo nam tu ćělnu potrjebu
nětk zaso lubiš z lubosću.
wörtliche Übersetzung
hłós: Hdyž Bóh tu chěžu njetwari
(gekürzt)
Nun haben wir, Ihr Lieben, wieder
die frühlingshafte schöne Zeit,
Wo die gesamte Gottes Schöpfung
sich wieder erneuert hat.
Die Vögel singen schön
und preisen Gottes Güte,
die er im vergangenen harten Winter
alle gnädig erhalten hat.
Nach dem langen furchtbaren Winter,
wie er schon viele Jahre nicht gewesen,
ward auch, so könnte man sagen,
der ganze Frühling meist kalt und neblig.
So loben wir dich nun Gott,
dass du so gütig bist,
dass du unsere körperlichen Bedürfnisse
nun wieder verheißt mit Liebe.
žórło: Pětr Młónk: Kěrluše a spěwy, Budyšin 1879, Nr. 194
Sie stehen hier am nördlichen Eingang zum Flächennaturdenkmal “Seitschener Scala und Burgwall”
Am 9. Februar 1823 heiratete Pětr Młónk, noch 17-jährig, Johanna Christiane Bundemann, eine Gärtnertochter aus Großseitschen. Grund für die frühe Verheiratung war, dass zu dieser Zeit verheiratete Männer nicht zum Militär mussten.
1825 wurde das entsprechende Gesetz aufgehoben. Nun musste Pětr Młónk doch zum Militär und wurde zum Königlichen Leibinfanterieregiment nach Dresden eingezogen. Seine Militärdienstzeit dauerte von 1825 bis 1833. Sie war nicht schwer, denn es waren Friedensjahre. Er war vorrangig als Wachsoldat eigesetzt.
Als Gartennahrungsbesitzer war Pětr Młónk in den Sommermonaten zur Bestellung der Felder vom Militär freigestellt und lebte bei seiner Familie in Siebitz.
Während seiner Dienstzeiten in der Dresdner Kaserne entwickelte er für sich das Dichten als Möglichkeit, den Schmerz der Trennung von Familie und sorbischer Heimat zu verarbeiten. Das Dichten erarbeitete er sich autodidaktisch. Damit sollte Pětr Młónk ein Vorbild dahingehend sein, als Mensch seine Fähigkeiten zu erkennen, zu entwickeln und zum Wohl der Mitmenschen zu nützen.



Liebe Wanderer! Im Interesse Ihrer Sicherheit werden Sie gebeten, bei der Wanderung durch die Skala und den Burgwall auf waldspezifische Gefahrenquellen zu achten, z. B. herabstürzende Äste bei Sturm.
Zur Skala und dem Burgwall treffen Sie nach ca. 300 Metern auf eine ausführliche Informationstafel.
Wegbeschreibung
Weiter geht es ca. 800 Metern zur Station 5 in Kleinseitschen mit dem Thema Die Eisenbahn kommt in Pětr Młónks Heimat. Wir laufen dabei durch ein sehr schönes Felstal neben dem Langen Wasser entlang. Ein Aufstieg links zur Schanze mit dem Burgwall ist empfehlenswert. Am südlichen Ausgang der Skala biegen wir links ab und folgen der Wegführung durch den Ort Kleinseitschen bis zur Infotafel der Station 5. In Kleinseitschen am Langen Wasser steht als markantes Gebäude die ehemalige Gülde-Mühle. Auch in Kleinseitschen gab es früher ein Rittergut, von dem aber nicht mehr viel übrig ist. An der Tafel der Station 5 sehen Sie auf die Eisenbahnstrecke Dresden – Bautzen mit dem Seitschener Eisenbahnviadukt.
